‘Geschichte’

Deutscher Außenhandel mit Bier – Ausfuhrmengen

Bier-Ausland-ExportDeutsches Bier wird in deutlich über 100 Länder aller fünf Erdteile exportiert. Die wichtigsten Abnehmerländer sind Großbritannien, die USA, Frankreich, Italien, Österreich und die Schweiz. Die übrigen Ausfuhrländer liegen unter der 100000 hl-Grenze. Für die Beliebtheit des deutschen Bieres in aller Welt spricht der kontinuierliche Anstieg des Bierexportes auf hohem Niveau. Die gesamte Ausfuhrmenge betrug 2012 bereits fast 16 Millionen Hektoliter (Quelle: Statistisches Bundesamt).

Ausfuhrmengen und Zielländer 2012 in Hektoliter
Italien 3212
Frankreich 2001
Niederlande 1751
USA 1376
Verein.Königreich 914
Spanien 752
VR China 680
Belgien 620
Schweiz 559
Österreich 319
Kanada 273
Griechenland 268
Polen 245
Russland 223
Finnland 191
Australien 168
Schweden 160
Rumänien 126
Dänemark 92
Ungarn 85
Tschech. 58
Slowenien 53
Irland 51
Portugal 40
Luxemburg 34
Japan 4
Sonstige Drittländer 1193
Insgesamt 15691
(Quelle: Statistisches Bundesamt)

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Ältestes deutsches Bier in Alzey

alzeyIn der Nähe von Alzey in Rheinland-Pfalz wurde bei Ausgrabungen eines römischen Kastells das älteste Bier auf deutschem Boden gefunden. Es wurden Bierreste entdeckt, die sich als schwarze sirupartige Masse in einem Krug erhalten haben. Der Fund stammt aus der Zeit Konstantin der Große um 350 n. Chr. Dieser Krug wird im Alzeyer Museum gezeigt.

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Bier in Babylon

BabylonBereits fünf Jahrtausende vor Christus wurden im Gebiet zwischen Euphrat und Tigris unter babylonischer Herrschaft verschiedene Biersorten hergestellt. Bier war in Babylon Volksgetränk und wurde zum Teil als Arbeitslohn ausgegeben. In Keilschriften, die bei Ausgrabungen aufgefunden wurden, sind eine Reihe von Bierrezepten angegeben, wobei zwischen dunklen und hellen, leichten und schweren, süßen und feinen Bieren unterschieden wird. In zahlreichen Rezepten der babylonischen Medizin wird die Heilwirkung des Bieres bei bestimmten Krankheiten gerühmt. Den Göttern wurde Bier als Trankopfer dargebracht; eine bildliche Darstellung zeigt eine Trankopferszene mit großen Bierkrügen, aus denen ein Saugrohr herausragt. Es sollte verhindern, dass dem Trinker Rückstände von der Maische in den Mund gerieten. Das Bier, das nach heutigen Maßstäben kaum seinen Namen verdiente, hat man sich als trübe, mitunter stark breiige Masse von berauschender Wirkung vorzustellen.

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Das Dampfbier

Maisel-s_DampfbierDas dampfbier ist eine fast vergessene Bierart aus der guten alten Zeit. Bei der Brauerei Maisel’s wird das Dampfbier als »aecht Gärbottich Dampfbier« seit einigen jahren wieder nach altem Verfahren gebraut. Während meiner Zivildienstzeit war bei den Handwerkern des Krankenhauses dieses Bier eine willkommene Erfrischung zum Feierabend. Zu einigen Anlässen wurde dann schon morgens ein 30-Liter-Fass angesteckt und gekühlt wobei meist ich und mein Zivildienstkollege dann schon während des Tages als Bierwäche mit der Beaufsichtigung des Fasses und der Kontrolle der Bierkühlung betraut wurden.

Das Bier wird mit obergäriger Reinzuchthefe vergoren. Durch höhere Temperaturen kommt es im Gärbottich zu starker Schaumbildung. Der Schaum gleicht einer großen Dampfwolke. Gleichsfalls durch höhere Temperaturen entsteht später im Lagerfaß hoher Druck, der beim Spunden des Fasses unter lautem Zischen entweicht. »Dampf ablassen« sagen die Brauer dazu. Daher rührt der Name des Bieres. Das Bier ist bernsteinfarben und besitzt einen eigenständigen Geschmack.

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Klosterbrauereien

Klosterbrauerei-MönchAn der Entwicklung der Baukunst in Deutschland haben die Klöster entscheidenden Anteil. Bruder Kellermeister widmete sich mit der gleichen Hingabe, die er dem Wein zollte, auch der Bereitung des Bieres. Bierbrauende Mönche waren es, die im Hopfen das lang gesuchte Elixier fanden, das dem Bier einen angenehm bitteren Geschmack verlieh und die Sude haltbar machte. Den berühmtesten Beitrag leistete das Kloster Weihenstephan bei München, das 1043 die erste Braugerechtigkeit in Bayern erhielt. Ursprünglich diente das im Kloster gebraute Bier lediglich den Klosterinsassen zur Labung. Doch bald erkannten die Benediktiner und Zisterzienser, dass das Bier, das sie freigiebig auch an Bettler und Pilger austeilten, eine lohnende Einnahmequelle für den Unterhalt ihrer Klöster sein könnte. Sie hatten sich nicht verrechnet. Das Biersieden nahm solche Formen an, dass zeitweise 500 »geistliche Braustätten« in Deutschland Bier brauten und ausschenkten. »Gott ist auch im Keller« entgegneten die Mönche, wenn ihnen allzu große Geschäftstüchtigkeit vorgeworfen wurde. Sie wachten eifersüchtig über ihr Biermonopol, aber als sich in den Städten Brauerzünfte bildeten, rissen die Städte und der Adel das Biermonopol an sich. Die Säkularisation von 1803 setzte dem klösterlichen Brauwesen ein Ende. Einige wenige Klosterbrauereien konnten sich bis auf den heutigen Tag behaupten, 8 sind noch in kirchlichem Besitz, und in den Klöstern Otzberg, Schönbrunn und Mallersdorf stehen gar Nonnen an der Sudpfanne.

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Bier

Bier ist nach der Definition des Biersteuergesetzes vom 29. 11. 1939 »das aus Gerstenmalz, Hopfen und Wasser durch alkoholische Gärung hergestellte untergärige Bier. Für obergäriges Bier können auch Weizenmalz und, außerhalb Bayerns und Baden-Württembergs, Zucker und aus Zucker hergestellte Farbmittel verwendet werden.«

Die Herkunft des Wortes Bier ist umstritten. Möglicherweise aus vulgär-lateinisch biber = Trank abgeleitet, worauf das althochdeutsche »bior« und das frühhochdeutsche »beor« hindeuten. Andererseits kann der Name auch aus einer indogermanischen Wurzel bher, bhreu = wallen, sieden, kommen.

Die Herstellung des Bieres lässt sich bis zum 4. Jahrtausend v.Chr. zurückverfolgen.

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Der Windfang – eine poetische Biergeschichte

Der Windfang, er steht vor dem Haus, auf dem Bürgersteig. Die klassischen Waschbetonplatten pflastern seinen Weg. Ein Auto fährt mit Abblendlicht auf der asphaltierten Strasse vorbei. Die Scheinwerfer spiegeln sich auf regennasser Fahrbahn wieder. Man hört das spritzende Geräusch der Reifen, welche die Pfützen durchflügen. Dann rast ein Motorrad vorbei. Schnell wendet er sich der Tür zu und streckt den Arm Richtung Türklinke. Seine Gestalt wird von dem Lichtkegel der gusseisernen Laterne, welche direkt über dem Eingang hängt, erhellt. Unter der Laterne steht in grossen Lettern „BISTRO“ geschrieben. Mit einem lauten und schweren Knarren zieht er die Tür auf und tritt herein, in den Windfang. Gleich hinter ihm fällt die Tür mit einem lauten Rums wieder ins Schloss. Die nasse, kalte, ungemütliche Witterung bleibt zusammen mit dem trüben Alltag und allen Gedanken an Job und Beruf vor der Tür. Der kleine, braun geflieste Vorflur ist durch ein schwaches Lämpchen erhellt und strahlt Wärme aus, wie zuhause in der Wohnung. Durch die Glastür zur Gaststätte sieht man Gestalten am Tresen sitzen und das lauter werdene Gelächter sowie klingende Musik zeugen von guter Stimmung. Der Weg zur zweiten Tür ist kurz, nur zwei Schritte, dennoch reicht dem Gehirn die Zeit um die 7 Minuten für ein gut gezapftes Bier im Schnellvorlauf vorzuspielen und den Geschmacksknospen auf der Zunge den Geschmack eines kühlen Bieres in Erinnerung zu rufen – ganz grosses Kino. Schnellen Schrittes in den Innenraum bleibt er mitten im Wirtshaus stehen und blickt in die Runde. Seine ganze Haltung bringt zum Ausdruck: Ich bin angekommen. Der Wirt, weniger euphorisch, steht schon am Zapfhahn und lässt das kühle Blonde durch die Leitungen in das schräg gehaltene, frisch gespülte Glas laufen. Gerade die Jacke ausgezogen, noch nicht sitzend, hält er sich am Tresen fest, während der Bierdeckel auf seinen Platz fliegt und das Glas vor ihm aufgebaut wird – Prost!

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Bitburger-Brauerei

Bitburger Brauerei PilsenerGegründet wurde die Bitburger-Brauerei 1817 von Johann Peter Wallenborn in Bitburg. Gebraut wurde zunächst ausschließlich obergäriges Bier. Das erste Bier nach Pilsener Art braut die Brauerei in Bitburg 1883. Die heute gebräuchliche Bezeichnung „Pils“ oder „Pilsener“ setzte sich nicht zuletzt dank eines von Bitburger gewonnen Rechtsstreit gegen die in Pilsen ansässiger Brauereien durch.


Im Zweiten Weltkrieg wird die Bitburger Brauerei nahezu vollständig zerstört. Nach dem Krieg wird bereits 1945 wieder das erste Bier gebraut und 1949 läuft der Betrieb wieder nahezu auf vollen Touren.

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König-Brauerei

König Pilsener Brauerei DuisburgGegründet wurde die König-Brauerei von Theodor König im Jahre 1858 in dem Ort Beeck nahe Duisburg. Bereits zu dieser Zeit wurde in der König Brauerei nach Pilsener Brauart gebraut, obwohl zu dieser Zeit hauptsächlich einfache, obergärige Biere angesagt waren.

Bereits 1900 konnte die Brauerei fast 50000 Hektoliter absetzen, hauptsächlich im nahen Duisburger Bereich. Aktuell beträgt der Ausstoß ca. 1,8 millionen Hektoliter pro Jahr. Seit Juli 2004 ist die König-Brauerei eine 100%ige Tochtergesellschaft der Bitburger Getränke Verwaltungsgesellschaft.

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Holsten-Brauerei

Holsten Brauerei Hamburg Ritter LogoDie Holsten-Gruppe gehört seit dem Erwerb durch Carlsberg im April 2004 zur Carlsberg Deutschland Gruppe mit den Unternehmen Holsten-Brauerei AG, Hamburg, Mecklenburgische Brauerei Lübz GmbH, Brauerei Feldschlößchen, Carlsberg Vertriebsgesellschaft West mbH.

Mit der Gründungsversammlung am 24.05.1879 im preußischen Altona begann die Geschichte der Holsten Brauerei. Die erste Verkostung fand 1880 statt. Aufgrund der guten resonanz wurde dann auch umgehend mit der Produktion begonnen. Bereits zu dieser Zeit wurde das Holsten-Logo, der Ritter auf einem feurigen Ross entworfen und genutzt. Bereits 1891 wurde die erste Dependance im Ausland errichtet: The Holsten Brewery Ltd. In London.
In den zwanziger Jahren wurde der Einfluss von Holsten in Deutschland über die Stadtgrenzen Hamburgs hinaus erweitert durch diverse Zukäufe.
Der Zweite Weltkrieg führte zu starken Beschädigungen der Holsten-Brauereien. Auch hier war die Not eine Tugend, so dass der neuaufbau zu Modernisierungen genutzt wurde. So wurde bereits in den 50er Jahren Bier in Dosen abgefüllt, um den Export zu erleichtern.
Ende des letzten Jahrtausends kann Holsten sogar den Ortsansässigen wettbewerber, die Bavaria-St.-Pauli-Brauerei übernehmen, die für die Marke ASTRA verantwortlich ist. Kurz darauf wird auch Licher in Hessen übernommen und im Jahr 2000 kann sogar das König der Biere, die König-Brauerei in Duisburg mit der Marke König-Pilsener erworben werden.

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