‘Wissenswertes über Bier‘

KEG-Verschluss und KEG-Fässer

Bei Fässern mit einem Inhalt von 30 und 50 Litern setzten sich die KEG-Verschlüsse durch. Die zylindrischen Fässer mit dem KEG-Anstichsystem zeichnen sich durch einfache Handhabung aus. Das Bier in KEG-Fässern mit dem KEG-Fitting (dem Ventil an der Oberseite des Fasses) hält sich länger und außerdem ist die Gefahr von Kohlensäureverlusten geringer. Durch den KEG-Verschluss entfällt beim Anstich das riskante Eintreiben des Anstichrohres in das Fass. Das Anstichrohr ist bei KEG-Fässern bereits in das Fass bzw. dem Anschluss integriert. Dadurch werden die Anschlüsse die auf das Fass kommen, die sogenannten Zapfköpfe, deutlich kleiner und handlicher und der Anstich eines neuen Fasses kann sogar unterhalb des Tresens geschehen. Die Fässer sind leicht zu reinigen udn können durch die Brauerei auch sehr leicht wieder befüllt werden.

Ganz sorgenfrei ist der Betrieb mit den KEG-Systemen jedoch nach wie vor nicht, da es in Deutschland aktuell vier verschiedene Systeme gibt und diese untereinander nicht kompatibel sind, so dass zu demjeweiligen Fitting am Fass immer das jeweils passende Gegenstück als Zapfkopf vorhanden sein muss. Zwei der vier Systeme haben eine Schiebevorrichtung und die anderen beiden Systeme arbeiten mit einer Verschraubung. Welche Brauerei welches System nutzt kann in der sogenannten KEG-Liste in Erfahrung gebracht werden.

Die Bezeichnung KEG für diese Verschlusstechnik stammt aus der englischen Sprache, in der keg die Bedeutung eines kleinen Fasses hat.

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Der Bierbauch

BierbauchBierbauch“ ist eine gebräuchliche, jedoch unzutreffende Bezeichnung für einen dicken, meist Kugelrunden und prallen Bauch bei Männern. Unzutreffend weil: Nicht das Bier selbst, sondern die nahrhaften Gerichte, die man mit einigen Gläsern Bier hinunterspült, sind es, die den Ansatz eines Bierbauches fördern.

Bier, maßvoll genossen, spielt als Träger lebenswichtiger Vitamine der B-Gruppe und von Aminosäuren eine von der ärztlichen Wissenschaft anerkannte Rolle. Dazu Prof. Stepp in seinem Buch »Bier, wie es der Arzt sieht«: »Wer regelmäßig die von ärztlicher Seite als zulässig und gesundheitlich unbedenklich bezeichnete Biermenge trinkt, führt sich damit einen reichlichen Betrag von zwei lebenswichtigen Vitaminen zu, von denen er – wenn wir die durchschnittliche Ernährung des Menschen betrachten – sonst ganz gewiß keinen Überschuß aufnimmt.«

Bier macht nur dann dick, wenn es im Übermaß genossen oder eben zusammen mit schweren, fetten und kalorienhaltigen Speisen genossen wird.

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Anstich oder Anzapfen

Anstich UdeFrisch und kühl gezapft wünscht sich der Freund eines guten Bieres das Helle oder Dunkle, das ihm in der Gaststätte serviert wird. Der Wirt seinerseits muss, um den richtigen Zapfdruck, um den Einfluss der Kohlensäure auf das Bier, um die Pflege und Reinigung der Bierleitung und Schankanlage Bescheid wissen, um möglichen Störungen vorzubeugen. Am richtigen Zapfen erkennt man den guten Wirt. Die Zapftechnik ist zwar keine Wissenschaft, erfordert aber Fingerspitzengefühl und gute Nerven, wenn das Fass trotz regulärer Handgriffe einmal überzuschäumen droht.

Nach dem Anzapfen wird der erste »Schuss« weggeschüttet. Ebenso ergeht es dem »Nachtwächter«, also dem Bier, das über Nacht in der Leitung stehengeblieben und schal geworden ist. Für den mit den Finessen des Anstechens eines Holzfasses Unerfahrenen, kann es beim Einschlagen des Hahnes in den Spund schon mal eine kalte Bierdusche geben, wie mancher Prominente schon erfahren hat, der die Ehre hatte, bei einem Volksfest, wie z.B. dem Oktoberfest in München / Bayern das erste Fass anzustechen.

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Aleflasche (Schulterflasche)

Flaschenforl Aleflasche SchulterflascheDie Aleflasche oder auch Schulterflasche geannte Flaschenform (wie hier im Bild zum Beispiel die Flasche der Marke Beck’s Bier) ist eine Bestimmte, vor allem in Norddeutschland übliche Bierflaschenform. Wie kann es in Deutschland anders sein, wird die Flashcenform in einer DIN geregelt, in diesem Fall die DIN 6075 Packmittel – Flaschen, außerdem in den Normen „DIN 6099 Packmittel – Kronenkorken“. Die Aleflasche oder auch Schulterflasche genannt hat einen langen Hals (daher auch im Marketing häufig neudeutsch Long-Neck-Flasche genannt) , der in dem sogenannten Schulterbereich der Flasche in den breiteren konstanten Körper übergeht. die Ale-Flasche hat um 2003 herum in einigen Brauereien die sogenannte NRW-Flasche für Pilsender auch in 0,5l Größen ersetzt. Die NRW-Flasche wird heute fast nur noch bei Weizenbieren in der 0,5 Litergröße verwendet.

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Alkoholgehalt im Bier

Alkoholgehalt BierDer Alkoholgehalt eines jeden Bieres errechnet sich aus dem jeweiligen Stammwürzegehalt. Als Faustregel kann gelten: ungefähr ein Drittel bis ein Viertel des Stammwürzegehaltes sind Alkoholprozente. Gewöhnlich wird der Alkoholgehalt des Bieres überschätzt. Er beträgt beispielsweise bei Starkbieren mit mehr als 16 Prozent Stammwürzegehalt nur 4,5 bis 7 Prozent. Die meistgetrunkenen Bierarten liegen nach ihrem Stammwürzegehalt zwischen 11 und 15 Prozent, was einem Alkoholanteil von 3,5 bis 5 Prozent entspricht.

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Herkunft des Wortes Bier

BierDie Herkunft des Wortes Bier ist umstritten. Möglicherweise aus vulgär-lateinisch biber = Trank abgeleitet, worauf das althochdeutsche »bior« und das frühhochdeutsche »beor« hindeuten. Andererseits kann der Name auch aus einer indogermanischen Wurzel bher, bhreu = wallen, sieden, kommen. Die Herstellung des Bieres lässt sich bis zum 4. Jahrtausend v.Chr. zurückverfolgen. Bier ist nach der Definition des Biersteuergesetzes vom 29.11.1939 »das aus Gerstenmalz, Hopfen und Wasser durch alkoholische Gärung hergestellte untergärige Bier. Für obergäriges Bier können auch Weizenmalz und, außerhalb Bayerns und Baden-Württembergs, Zucker und aus Zucker hergestellte Farbmittel verwendet werden.«

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Hafer und Haferbier

Hafer

Hafer stand als Bierrohstoff noch vom 10. bis ins 12. Jahrhundert an der Spitze. Die Gerste, obwohl eine der ältesten Kulturpflanzen und lange das bedeutendste Brotgetreide, wurde hinsichtlich ihrer Verwendungsmöglichkeit bei der Bierherstellung eigenartigerweise nicht erkannt. Nachdem aber die Bierbrauer in Gerste und Hopfen die idealen Grundstoffe gefunden hatten, geriet das Haferbier schnell in Vergessenheit. Gleichzeitig gingen die ausgedehnten Hafer-Anbauflächen zu Gunsten anderer Getreidearten beträchtlich zurück.

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Grut – Vorfahre des Hopfens

Grut ist ein Gemenge, das vor dem Aufkommen des Hopfens einen Grundstoff des Bieres bildete. Hauptbestandteile des Gruts waren Kräuter, Pflanzen und ätherische Öle.

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Bier Haltbarkeit

Bier HaltbarkeitBier muss – dies gilt für Faßbier wie für Flaschenbier – vor extremen Temperaturschwankungen bewahrt bleiben. Es verträgt kein direktes Sonnenlicht (daher sind die Bierflaschen auch optimalerweise grün oder braun eingefärbt) , weder Kälte noch Hitze, noch Kohlensäureverlust. Bei sachgemäßer Lagerung hält es sich über Wochen frisch, ohne daß geschmackliche Beeinträchtigungen eintreten. Ausgesprochen langlebig ist das pasteurisierte Dosenbier, das auch den Transport über weite Strecken gut übersteht.

Auch nach dem Datum der Mindesthaltbarkeit muss das Bier nicht gleich durch den Abfluss gehen. Sofern der Probeschluck keine geschmackliche beeinträchtigung zeigt (schaler Geschmack, wenig Kohlensäure, muffiges Aroma) und das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht um etliche Monate oder gar jahre überschritten ist, kann man das Bier ruhig noch trinken. Denn wie der Name schon sagt, handelt es sich nicht um ein Haltbarkeitsdatum nach welchem das Bier giftig und/oder ungenießbar wird, sondern um ein Mindesthaltbarkeitsdatum bis zu welchem eine Geschmackskontrolle nicht nötig sein sollte und der Hersteller oder Verkäufer die Garantie für ein ungetrübtes Geschmackserlebnis bei schgemäßer Lagerung gibt.

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Biertransport durch Hanseschiffe

HanseschiffHanseschiffe brachten das im Norden Deutschlands gebraute Bier schon im Mittelalter in alle Enden der damals bekannten Welt. Der Reichtum der Hansestädte gründete sich in einem großen Maß auf den »Exportschlager« Bier. Über Bremen laufen heute noch 50 Prozent des deutschen Flaschenbierexports. Die Hamburger Biere der Frühzeit, aus Weizen- und Gerstenmalz bereitet, wurden ebenfalls in alle Welt verschifft, wie Hamburg überhaupt, nach der Zahl seiner Braustätten, als »das Brauhaus der Hanse« galt.

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